PictureManager5.5 Proffessional
Das digitale Fotoalbum

Viele kennen das Problem, wenn sie sich die neueste Aminet–CD kaufen und einen Berg an Cliparts bzw. Bildersammlungen vorfinden. Wohin mit den ganzen Bildern? Jedes Bild einzeln laden und sich ansehen? Muss das unbedingt sein? In einem solchen Falle empfiehlt sich der Picture Manager 5.5 Professional. Das Programm übermittelt uns grafisch einen Überblick der gewünschten Bilder, die man nicht nur bearbeiten sondern auch in andere Bildformate konvertieren kann.

Wie ist PMpro aufgebaut?
Die Grundstruktur unserer Bilderverwaltung ist recht simpel. Ein fester Baustein im Programm bildet der so genannte Katalog. Im ihm befinden sich die zu katalogisierenden Bilder (Thumbnails). Diese Thumbnails stellen eine automatische Verkleinerungen der ausgewählten Files (Animationen, Bilder, Cliparts) dar. Dabei kann eine Thumbnailgröße von 80 X 64 bzw. 120 X 96 oder 144 X 112 Pixel jeweils in Graustufen oder in Farbe gewählt werden. Hat man keine AGA–Chips oder eine Grafikkarte, empfiehlt sich natürlich die Thumbnaildarstellung in Graustufen zu wählen.

Bild 1: Für die Benutzerfreundlichkeit gibts Note 1Da sicherlich viele User verschiedene Kataloge auf anderen Partionen gesichert haben, gibt es neben dem Katalog noch ein übergefasstes Verwaltungsobjekt, der Ordner. Der Ordner verwaltet die Kataloge, die Kataloge verwalten die Thumbnails. Dabei können in einem Katalog bis zu 9999 Einträge gemacht werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sollte man sich aber vornehmen die Kataloggöße auf 3000 Einträge zu beschränken.

Benutzung von PMpro
Hat man dem neu erstelltem Katalog erst einmal "Name" und "Beschreibung" zugeteilt kann es auch gleich losgehen. Mit der Funktion "Erweitern" im Pulldown–Menü "Katalog" erreicht man das Hinzuladen einiger Files, die dann in Thumbnails umgewandelt werden, dabei kann der User zwischen "ausgewählte Files", "ganzes Verzeichnis" oder "Verzeichnis samt Unterverzeichnisse" wählen. Besonders das Letztere erweißt sich als recht vorteilhaft bei Massendatensammlungen wie zum Beispiel den Aminet–CDs.

Sind die Thumbnails erst katalogisiert, können diese nach vorgegebenen Werten (z.B.: Dateigröße) sortiert werden. Das Suchen nach bestimmten Kriterien der Bild 2: Das darf nicht passieren!Thumbnails erfolgt hier jedoch fehlerhaft (siehe Bild 2). Weitere Funktionen zum Katalog sind sehr schön angelegt. In der Funktion "Prüfen" wird der Katalog auf jegliche Veränderungen untersucht (wie z.B. Das Vorhandensein aller katalogisierten Grafiken). Als anschließende Funktion gilt "Optimieren", wo eventuelle Abweichungen korrigiert werden. Ein ganz großes Lob erhält PMpro bei der Benutzerfreundlichkeit, sprich Konfigurierbarkeit. Sei es bei der Wahl des Oberflächenaussehens (fenster- oder menüorientiert) oder der Erstellung von Quick-Menüs, mittels dem beiligendem Editor "QM-Editor". So braucht der User nicht immer in das Pulldown–Menü zu wechseln, sondern kann jeder Funktion ein vorgegebenes Icon zuweisen (es können auch eigene Icons erstellt werden). Eine ausführliche Druckeroption liegt PMpro ebenfalls bei, in der zum Beispiel die Strichstärke der Umrandungen oder der Pixelabstand zwischen den einzelnen Thumbnails definiert werden können. Dabei unterstützt PMpro das hauseigene Druckertool TurboPrint.

Die Bildbearbeitungsfunktionen
Sehr überraschend war die hohe Anzahl der vorhandenen Bildbearbeitungsoperatoren. Zum Beispiel die Funktion "Mosaic" (siehe Bild 3Bild 3: Wunderbare Bildbearbeitung). Hier wird unser Testbild je nach eingegebener Stärke in einen kachelähnlichen Zustand verwandelt. Neben diesem, fast in jedem Bildbearbeitungsprogramm vorhanden Effekt gibt es auch hervorragende Operatoren wie "EdgeDetected", "Convolve" und "CallPNM". Ein Großteil dieser Tools setzt die 24BIT Farbti efe voraus. Jedoch besitzen nicht alle Bilder diese Eigenschaft. Hier kann PMpro aber trotzdem Abhilfe schaffen. Mit der Funktion "AnyTo24BIT" wird das gewählte Bild, egal ob HAM8 oder 16bit, nach 24bit konvertiert. Damit wir bei der Bearbeitung des Bildes nicht gleich etwas falsch machen, gibt es eine Preview–Funktion. Diese erlaubt es uns, das Bild schon vor der wirklichen Bearbeitung anzusehen. Jedoch lohnt sich das Preview erst, wenn unser Thumbnail in Farbe ist. Ist das Bild einmal nicht nach den Vorstellungen des Users geändert, so existiert noch die bekannte "Undo"–Funktion. Gibt es einmal Probleme mit einem Bildformat, können wir dieses auch ganz leicht konvertieren. Im PopUp–Menü finden wir die Funktion "convert". Damit können wir das gewählte Bild vom bestehenden Bildformat (z.B.:SGI) in ein Beliebiges anderes zu konvertieren (z.B.:ILBM). Dazu stehen 29 Bildformate zur Auswahl, die zu Anwendungszwecken mehr als genug sind. Da das Programm Datatypes unterstützt, ist auch Hobbyprogrammierern die Möglichkeit gegeben eigene Bildformate einzubinden.

Features von PMpro
Nach den eben genannten Bildbearbeitungsfunktionen gibt es noch weitere Features im PMpro. So zum Beispiel gibt es eine Unterstützung für das Kodak PhotoCD–Format. Sind die PCD–Daten einmal eingelesen, werden diese genauso behandelt wie ganz normale Thumbnails. Weiterhin können auch eigene Bilder über Scanner verwaltet und bearbeitet werden. Eine Diashow zeigt uns die bisherigen katalogisierten Thumbnails dann in frei wählbarer Reihenfolge an. Ich fände es jedoch sinnvoller, wenn man angeben könnte, wie oft ein Bild angezeigt werden soll, anstatt die Anzahl der Wiederholungen, denn momentan ist es nicht möglich alle Bilder nur ein Mal anzeigen zu lassen.

Bild 4: Quick-Menüs selbst erstelltEtwas ganz besonderes stellt die Funktion "WebWizard" dar. Hiermit können HTML-Seiten erzeugt werden. Demnach können wir unsere Kataloge auch im Internet veröffentlichen. Dabei kann entschieden werden, ob die Grafiken als Link auf der HTML–Seite erscheinen sollen, also ob unser Amiga per Mausklick auf die eigene Festplatte greift und Grafiken herunterlädt. Oder ob nur Thumbnailseiten konstruiert werden, ohne die entsprechenden Grafiken, bzw. das ganze Grafikarchiv mit in die Datei zu übernehmen. Um nocheinmal auf die Benutzerfreundlichkeit zurück zu kommen. Hat man erst einmal Grafiken in ein anderes Verzeichnis "bewegt" (z.B.: auf eine CD–R) lässt sich auf einmal ein Bild nach dem anderen im Katalog nicht mehr anzeigen. Ganz einfach, der Amiga findet den Pfad nicht mehr. Für dieses Problem gibt es das Database–Tool. Wir können den alten Pfad durch den neuen ersetzen. Etwas ganz neues bietet PMpro mit dem Durchsuchen nach Grafiken in LHA– bzw. LZX–Archiven. Ist von solch einer gepackten Grafik erst einmal ein Thumbnail erzeugt, kann mit dieser genauso verfahren werden, wie mit anderen (konvertieren, bearbeiten).

Um noch ein letztes Feature zu erwähnen, das "CatConvert". Hier wird der vorhandene Katalog (z.B.80 X 64 grau) in ein anderes Format gebracht (z.B.:114 X 112 farbe). Leider ist es so, dass sich die Thumbnails nicht automatisch bei der Konvertierung anpassen. Ein Bild was in farbe ist, aber einen grauen Thumbnail hat, wird nach "CatConvert" immer noch einen grauen Thumbnail haben. Erst wenn wir den Katalog mit einer neuen Datei ergänzen, ist erst dieses neue Thumbnail in Farbe.

Fazit
Das Programm Picture Manager 5.5 Professional bietet eine große Anzahl an Bi ldbearbeitungsfunktionen. Es ist sehr bedienerfreundlich und umfangreich. Es gibt Verwaltungsmöglichkeiten. Ein Bild in ein anderes Bildformat zu konvertieren, hätte vielleicht früher schon dem einen oder anderen User einige Arbeit erspart.

Dennoch ist der Preis von 99,-DM nicht das Non-Plus-Ultra, was eventuell manchen Anwender zurückschrecken lässt. Die Updatepreise liegen bei der Version von 5.0 auf 5.5 bei 39,-DM, Version 4 zu 5.5 bei 59,-DM und von den ersten Versionen, nämlich 1, 2 und 3 auf 5.5 bei 69,-DM.

Lieferumfang:
2 Disketten, davon HD-Installation nötig, nicht von Diskette startbar
deutschsprachiges Handbuch

Beitrag von Matthias Gärtner

PictureManager5.5pro
Hersteller: Irsee-Soft
- Minus + Plus
  • Manche Funktionen im Handbuch erklärt, die es aber im Programm nicht gibt
  • Keine automatische Thumbnailanpassung bei "CatConvert"
  • Etwas hoher Preis
  • Sehr Benutzerfreundlich
  • Viele beiligende Tools, wie z.B. "PhotoView"
  • Ausführliches und gut verfasstes Handbuch
  • Unterstützung von Turbo Print
  • Verwendung von Kodak Photo–CDs
  • Erstellung eigener Quick–Menüs
  • PPC–Unterstützung
  • Cross–Update möglich
   
83%
COMA 1/2001 • Bewertung: gut
Irsee-Soft
Meinrad-Spieß-Platz 2
D-87660 Irsee

Tel.: 08341/74327
Fax.: 08341/12042

mail@irseesoft.com

www.irseesoft.com

Preis:
DM 99,–
Updatepreise
5.0 > 5.5
DM 39,–
4.0 > 5.5
DM 59,–
1.0, 2.0, 3.0 > 5.5
DM 69,–

Unser Testrechner

  • Commodore Amiga 4000/040
  • AmigaOS 3.0
  • 2MB Chipram
  • 16 MB Fastram
  • AGA Chipset
  • Festplatte

Mindestanforderung

  • beliebiger Amiga mit OS 2.1
  • 3MB Ram (1MB Chip und 2MB Fast)
  • Festplatte

Vom Hersteller als optimal empfohlen

  • Amiga 1200HD
  • 4MB Fastram
  • 68020 oder höher
  • AGA oder Grafikkarte